Kreisgruppe Northeim

Klima, Boden und Natur werden dem Markt geopfert. Bauausschuss in Nörten-Hardenberg für Fortsetzung der Planung des Gewerbeparks.

19. September 2016

Getreu dem Motto „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ wurden während der Bauausschuss-Sitzung am 13.09. vom Vertreter der Planungsgruppe lange puche alle im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung geäußerten Einwände vom Tisch gefegt. 16 Träger öffentlicher Belange (u.a. der BUND) und mehrere Privatpersonen hatten Stellungnahmen zu dem Projekt abgegeben und auf die Versiegelung des wertvollen Ackerlandes, Zunahme von Lärm und Immissionen, Zersiedlung der Aue, Folgen für die Nörtener Innenstadt etc. hingewiesen. Ausschlaggebend für die Zurückweisung aller Argumente gegen den sinnlosen Gewerbepark durch den vom Investor gekauften Planer waren die „harten Standortfaktoren“. Nur genau hier, zwischen Autobahn und B3, sollen eine dritte Tankstelle, ein Fastfood-Restaurant und eine Markthalle platziert und die Autofahrer mittels Werbepylon von der Piste gelockt werden. Selbst die von engagierten Bürgerinnen nochmals vorgetragenen Einwände und der Hinweis auf weit über eintausend Unterschriften gegen das Projekt ließen die Ausschussmitglieder völlig kalt und ohne Reaktion. „So wird eine sogenannte öffentliche Beteiligung zur Farce“, bewertet Jürgen Beisiegel vom BUND das Procedere. „Fast zynisch klingt es dann auch, wenn die frisch gewählte Bürgermeisterin Frau Glombitza auf die demokratische Möglichkeit verweist, bei der Auslegung der endgültigen Planung durch lange puche erneut Argumente vortragen zu können, vermutlich mit demselben Ergebnis wie am ersten Mal“, so Beisiegel weiter.

Während die Medien täglich über Klimawandel, CO²-Ausstoß, Flächenverbrauch , Artensterben und andere Umweltbeeinträchtigungen berichten, stecken auch die kommunalen Entscheidungsträger in Nörten den Kopf in den Sand und huldigen dem Investor und dem freien Markt.

Da scheinen die BürgerInnen, von denen viele in ihrer Freizeit Unterschriften gesammelt und/oder per Unterschrift ihren Protest gegen das Projekt zu Ausdruck gebracht haben, mehr Bewusstsein und Gespür für eine wirklich sinnhafte Entwicklung ihrer Gemeinde zu haben als die sogenannten Volksvertreter, oder besser Marktvertreter! Da brauchen sich diese nicht zu wundern, wenn immer mehr Menschen Wahlenthaltung üben oder aus Protest eine nicht wirkliche Alternative wählen.  

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